Feuerwehr

Schwarzenbek

Gerätewart wieder im Dienst

Dienstag, 31.01.2006 12:55 von Jan Piossek

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Nur dem schnellen Check am EKG und der umgehend eingeleiteten Hilfe einer vorsorglich bei Löscharbeiten in Bereitschaft stehenden Rettungswagen-Besatzung hat der Schwarzenbeker Feuerwehrmann Dieter Hahn (52) es zu verdanken, dass er nach einem schweren Infarkt an der Vorderwand des Herzens wieder ganz gesund und einsatzbereit geworden ist. "Wäre die Hilfe damals nicht so schnell erfolgt, wäre ich wohl jetzt nicht hier", sagt Hahn heute.

Seinen Job als Gerätewart der Feuerwehr hat er jetzt wieder angetreten. Wehrführer Martin Schröder empfiehlt allen Einsatzleitern, die Kräfte durch vorsorglich alarmierte Rettungswagen (RTW) abzusichern. Schröder: "Wenn wir die Rettungsassistenten erst anfordern, wenn etwas passiert ist, geht zu viel Zeit verloren."
Es war am 10. November 2005, als sein Melder den erfahrenen Feuerwehrmann um 23.59 Uhr zum Einsatz rief. An der Schützenallee brannte eine Halle, Flammen schlugen 20 Meter hoch in den Himmel. Hahn leitete den Einsatz der Besatzung des Tanklöschfahrzeuges. Als eine Viertelstunde nach Beginn der Löscharbeiten an der Rückseite Teile der Halle einstürzten und einen Gastank unter sich begruben, lief Hahn zu Schröder, um ihm das zu melden. Dabei bekam der 52-Jährige Brustschmerzen, ihm wurde heiß, er fühlte sich unwohl.
Schröder, der hauptberuflich als Rettungsassistent beim DRK arbeitet, erkannte, dass mit Hahn etwas nicht stimmte. Als der ihm von seinen Brustschmerzen berichtete, bat Schröder seine Kollegen Dirk Torkel und Jan Burmester um Hilfe, die mit ihrem RTW in Bereitschaft standen. Die Rettungsassistenten maßen gleich vor Ort die Herzströme des Feuerwehrmannes und erkannten die Anzeichen auf den Infarkt. Im Bergedorfer Krankenhaus wurde Dieter Hahn sofort operiert und dadurch gerettet. Nach einem wochenlangen Krankenhaus- und Reha-Aufenthalt ist er jetzt wieder fit. Mit dem Rauchen hat er aufgehört, Sport steht mindestens jeden zweiten Tag an. Auch in der Herzsport-Gruppe des TSV macht der Feuerwehrmann heute mit, berichtet er von seinem neuen Leben.
"Ich bin froh, dass es bei uns üblich ist, bei einem entsprechend anstrengenden und gefährlichen Einsatz vorsorglich einen Rettungswagen an der Einsatzstelle zu haben", erklärt Dieter Hahn.

Um diese Form der schnellen Hilfe möglichst vielen Menschen zukommen zu lassen, hatte der Kreistag im Sommer 2005 beschlossen, den Rettungsdienst im Kreisgebiet neu zu ordnen. Ein Gutachten hatte ergeben, dass Personal und Fahrzeuge fehlen. In Schwarzenbek, Mölln, Ratzeburg und Geesthacht sind seit dem 1. Januar bereits die so genannten Vorhaltezeiten erweitert. Zusätzlich zu jeweils einem RTW, der 24 Stunden besetzt ist, sind die zweiten RTW täglich von 7 bis 23 Uhr besetzt.

Bisher standen die nur an Werktagen von 8 bis 15 Uhr zur Verfügung, in Schwarzenbek als Pilotprojekt bei der Feuerwwehr bereits an Wochentagen von 7 bis 18 Uhr. Vier neue Rettungswachen sollen noch gebaut werden, um mehr Menschen von dezentralen Standorten aus schnellere Hilfe zu bieten. "Ich wünsche mir, dass die Krankenkassen bei den Etatgesprächen, die Ende Januar fortgesetzt werden, auch endlich grünes Licht für die baulichen Maßnahmen geben, die wir zur besseren Versorgung umsetzen wollen", erklärt Norbert Brackmann, der Vorsitzende des Innenausschusses.

 

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